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Patrick Georg
Heilpraktiker für Psychotherapie
Privatpraxis für Selbstzahler
Die Körperpsychotherapie
Wenn der Körper (s)eine Geschichte erzählt
Haben Sie sich jemals gefragt, warum bestimmte Situationen körperliche Reaktionen in Ihnen auslösen? Ein Kloß im Hals vor einem wichtigen Gespräch, Schmetterlinge im Bauch bei Verliebtheit oder eine plötzliche Anspannung, wenn Sie sich bedroht fühlen? Unser Körper ist kein stummer Begleiter unseres Lebens, er ist ein faszinierendes und sensibles Archiv und speichert alles was wir erleben - unsere Erlebnisse und Empfindungen, unsere Freuden, unsere Ängste und unsere Verletzungen.
Doch im Trubel des Alltags haben viele von uns den Zugang zu dieser tiefen Weisheit des eigenen Körpers verloren. Wir funktionieren, reagieren, aber lauschen selten wirklich dem, was unser Innerstes uns mitteilen möchte.

Die Körperpsychotherapie bietet einen Weg, diese Verbindung wiederherzustellen, auf die subtilen Signale zu achten und so einen tieferen Zugang zu uns selbst zu finden.
Sie basiert auf der Annahme, dass Erlebnisse – vor allem prägende oder belastende – nicht nur psychisch, sondern auch physisch Spuren hinterlassen.
Der Körper erinnert sich.
Und genau dort setzt diese Form der psychotherapeutischen Begleitung an.
Wie Erlebnisse sich im Körper manifestieren:
Das Gedächtnis des Körpers
Jede Erfahrung, die wir machen – sei es ein freudiges Ereignis, eine schmerzhafte Trennung oder gar ein tiefgreifendes Trauma – hinterlässt Spuren. Nicht nur in unserem Geist, sondern auch in unserem Körper. Unser Nervensystem, unsere Muskulatur, unsere Haltung – sie alle sind wie ein lebendiges Buch, das unsere Lebensgeschichte festhält.
Wenn wir in einer Situation der Überforderung sind, reagiert unser Nervensystem mit archaischen Überlebensstrategien: Kampf, Flucht oder Erstarrung.
Ist eine Verarbeitung in diesem Moment nicht sofort möglich, können diese inneren Spannungen bestehen bleiben. Chronische Verspannungen, Schmerzen ohne erkennbare medizinische Ursache, eine eingeschränkte Atmung oder das Gefühl von innerer Unruhe oder Taubheit können die Nachwirkungen längst vergangener Ereignisse sein.

Der Körper trägt, was die Psyche oft nicht mehr tragen kann – er wird zum Speicher ungelöster Erfahrungen.

Nehmen wir das Beispiel von traumatischen Erlebnissen. Wenn wir eine überwältigende Situation erleben, die wir nicht verarbeiten können, friert ein Teil unserer Energie quasi im Körper ein. Dies kann sich in chronischen Verspannungen, bestimmten Bewegungsmustern, Atembeschwerden oder sogar unklaren Schmerzen äußern. Der Körper hält die Erinnerung fest, oft ohne dass unser bewusster Verstand darauf zugreifen kann.
Bekannte Fallstudien aus der Traumaforschung zeigen eindrücklich, wie Menschen, die ein Trauma erfahren haben, oft jahrelang unter scheinbar unerklärlichen körperlichen Beschwerden leiden. Erst wenn sie sich in einer behutsamen therapeutischen Begleitung mit diesen eingefrorenen Energien auseinandersetzen, können sich die körperlichen und emotionalen Blockaden lösen. Es ist, als würde ein Knoten, der sich über Jahre, teils Jahrzehnte hinweg festgezogen hat, allmählich entwirrt.
Doch nicht nur Traumata, auch Alltagsstress, ungelebte Gefühle oder tief verwurzelte Glaubenssätze prägen unseren Körper. Wenn wir zum Beispiel gelernt haben, unsere Wut zu unterdrücken, kann sich dies in einer ständigen Anspannung der Kiefer- oder Nackenmuskulatur zeigen. Haben wir als Kind erfahren, dass unsere Bedürfnisse nicht gehört wurden, kann dies zu einer Tendenz führen, sich "klein zu machen" oder den Brustkorb zu senken.
Der Prozess der Körperpsychotherapie:
Ein achtsamer und bewusster Weg nach innen
In der Körperpsychotherapie geht es darum, diesen unbewussten Botschaften des Körpers zu lauschen und sie zu verstehen. Es ist ein Prozess des Wieder-Erlernens, des Spürens und des Bewusstwerdens. Dabei geht es nicht darum, etwas "wegzumachen", sondern vielmehr darum, wieder in Verbindung zu treten – mit dem eigenen Körper und den Gefühlen und Bedürfnissen, die darin gespeichert sind.
Wir beginnen oft mit einfachen Übungen zur Körperwahrnehmung. Sie lernen, Ihre Aufmerksamkeit auf verschiedene Körperbereiche zu lenken, Spannungen zu spüren und zu erkennen, wo sich Energie staut oder wo ein Fluss blockiert ist. Es geht nicht darum, etwas zu verändern, sondern erst einmal wahrzunehmen, was ist.

Wir widmen uns auch der Arbeit mit Bewegung und Haltung. Ihre Art sich zu bewegen, Ihre Gestik und Ihre Körperhaltung spiegeln oft Ihre innere Verfassung wider. Indem wir diese Muster bewusst machen und manchmal auch spielerisch verändern, können wir neue Erfahrungen im Körper verankern und so alte Verhaltensweisen überwinden. Sie erfahren, wie es sich anfühlt, aufrecht zu stehen, Ihre Schultern zu entspannen oder Ihren Raum einzunehmen.

Ein zentraler Bestandteil ist die Arbeit mit dem Atem. Der Atem ist ein kraftvolles Werkzeug: Durch bewusstes Atmen können wir den Energiefluss im Körper beeinflussen, Anspannungen lösen und tief liegende Emotionen an die Oberfläche bringen. Es ist oft erstaunlich, wie ein tiefer Atemzug einen Zugang zu lange vergrabenen Gefühlen eröffnen kann.
In der Verbindung von Atem, Körperwahrnehmung, Bewegung und innerem Erleben entsteht ein tieferes Bewusstsein für sich selbst

Die Integration von Emotionen und Empfindungen ist ein weiterer wichtiger Schritt. Wenn sich durch die Körperarbeit Emotionen zeigen – sei es Trauer, Wut, Freude oder Angst – lernen Sie, diese Gefühle zu halten, sie zu spüren und ihnen einen Ausdruck zu verleihen. Es geht darum, dass das, was im Körper gefangen war, nun einen sicheren Raum findet, um sich zu zeigen und sich dann zu verwandeln.

Der Prozess der Körperpsychotherapie:
Ein achtsamer und bewusster Weg nach innen
Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit ist es, Ihre Achtsamkeit für Ihren Körper zu schärfen und Ihr Bewusstsein für die innere Welt zu erweitern. Sie entwickeln eine feinere Wahrnehmung dafür, was Ihnen gut tut und was nicht. Sie lernen, auf die Signale Ihres Körpers zu hören, bevor sie sich in Symptomen äußern. Dieser Prozess stärkt nicht nur Ihre psychische Widerstandsfähigkeit, sondern fördert auch ein tiefes Gefühl von Selbstverbundenheit und innerer Stärke.
Viele Menschen beschreiben in dieser Arbeit das Gefühl, sich selbst zum ersten Mal wirklich zu spüren – jenseits von Vorstellungen, Erwartungen oder Leistungsdruck. Der Körper wird so zum Kompass für das eigene Erleben. Diese neue Verbindung kann dazu beitragen, innere Spannungen zu lösen, Ressourcen zu stärken und einen liebevolleren Umgang mit sich selbst zu entwickeln.
Es ist eine Einladung, eine neue Beziehung zu Ihrem Körper aufzubauen – eine Beziehung, die von Respekt, Vertrauen und einem tiefen Verständnis geprägt ist. Sie entdecken, dass Ihr Körper nicht nur ein Gefährt ist, das Sie durch das Leben trägt, sondern ein weiser Lehrer und ein wertvoller Verbündeter auf Ihrem
Weg zu einem erfüllteren und bewussteren Leben.
Sie sind eingeladen, Ihrem Körper zuzuhören – er hat viel zu erzählen.
